How to: Moderne Führung im Zeitalter von KI

Moderne Führung in der digitalen Arbeitswelt – so bleibt dein Team bei dir
Stell dir eine Situation vor, in der deine Mitarbeitenden sich mit ihren Fragen und Unsicherheiten lieber an ein digitales System wie ChatGPT wenden als an dich oder andere Führungskräfte im Unternehmen.
Was zunächst befremdlich oder gar übertrieben klingt, ist in vielen Organisationen längst gelebte Praxis. Künstliche Intelligenz wird heute nicht nur genutzt, um Informationen zu beschaffen oder Prozesse zu automatisieren – sie übernimmt zunehmend auch Aufgaben, die früher ganz selbstverständlich bei der Führung lagen: Orientierung geben, Struktur schaffen, Rückhalt bieten.
Nicht etwa, weil ein Sprachmodell empathischer wäre als ein Mensch. Sondern weil Führung in vielen Unternehmen – oft unbemerkt – an Präsenz verloren hat. Zwischen Termindruck, Prozessdenken und digitalen Meetings bleibt wenig Raum für das, was Menschen im Arbeitsalltag wirklich stärkt: eine zugewandte, ansprechbare, spürbare Führungspersönlichkeit.
In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch zentrale Fragen moderner Führung im digitalen Zeitalter.
Wir zeigen, warum Künstliche Intelligenz zur Projektionsfläche für unerfüllte Bedürfnisse wird – und welche grundlegenden Versäumnisse in der Führungskultur dahinterstehen. Vor allem aber bekommst du Impulse, wie du als Geschäftsführer, Entscheider oder IT-Leiter wieder mehr Resonanz, Klarheit und Verbindung in deine Organisation bringst – jenseits von Tools und Technik, aber gerade dadurch wirksam. Du wirst erfahren:
- … warum Mitarbeitende digitale Tools nicht nur wegen ihrer Effizienz nutzen, sondern weil sie dort etwas finden, das ihnen in der Führung oft fehlt: Ruhe, Struktur und ein Gegenüber, das nicht wertet.
- … weshalb zukunftsfähige Führung weit mehr ist als der Einsatz digitaler Tools – und warum es heute um gelebte Menschlichkeit, echte Präsenz und die Fähigkeit geht, tragfähige Beziehungen im Arbeitsalltag zu gestalten.
- … wie du deine Rolle als Führungskraft im digitalen Wandel neu definieren kannst – und dabei lernst, Künstliche Intelligenz nicht als Konkurrenz, sondern als wertvolle Ergänzung für eine stärkende, mitarbeiterorientierte Führung zu nutzen.
Wenn Mitarbeitende lieber mit ChatGPT sprechen – was steckt dahinter?
Tools wie ChatGPT, DeepSeek oder Mistral glänzen nicht nur durch Geschwindigkeit und strukturierte Antworten – sie begegnen Menschen mit einem erstaunlichen Maß an Geduld, Klarheit und – ja, auch das – Respekt. Sie unterbrechen nicht, sie urteilen nicht, und sie machen keinen Unterschied zwischen einer banalen und einer hochkomplexen Frage. Stattdessen bedanken sie sich oft sogar für eine gute Formulierung, fassen das Gesagte wertschätzend zusammen und bauen so ganz nebenbei etwas auf, das in der Führung häufig zu kurz kommt: Beziehung.
Vielleicht ist es dir selbst schon aufgefallen: Bevor ChatGPT eine Antwort gibt, spiegelt es oft, was du gesagt hast, stellt Verständnisfragen – oder lobt sogar die Qualität deiner Eingabe. Das ist kein Zufall. Es schafft eine Atmosphäre von Sicherheit und Anerkennung, in der man sich traut, ehrlich zu sein – auch zu sich selbst. Genau dieses kleine, aber kraftvolle Ritual des „Ich sehe dich“ bildet den Boden für Vertrauen. Und Vertrauen ist, wie wir wissen, die eigentliche Währung wirksamer Führung.
Viele Führungskräfte – oft gut gemeint, aber chronisch überlastet – begegnen dem hingegen mit einem knappen „Schreib mir ne Mail, ich guck mal“. Nicht aus Desinteresse, sondern weil die Beziehungsebene im Tagesgeschäft zu oft untergeht. Doch wenn Wertschätzung durch Effizienz ersetzt wird, bleibt etwas auf der Strecke: der Rapport. Diese feine Verbindung zwischen zwei Menschen, die über Worte hinauswirkt – und die darüber entscheidet, ob man sich öffnet oder lieber schweigt.
Woran erkennst du, ob genau dieser Rapport in deinem Team verloren gegangen ist?
Vielleicht daran, dass niemand mehr nachfragt. Oder dass Entscheidungen kommentarlos hingenommen werden. Vielleicht auch daran, dass du vieles erst erfährst, wenn es schon zu spät ist.
Und genau hier beginnt der Auftrag moderner Führung: nicht im Beherrschen von Tools – sondern im bewussten Gestalten von Beziehungen. Auch (und gerade) in digitalen Zeiten.
- Warnsignal: Du merkst, dass im Alltag kaum noch Rückfragen kommen – weder in Meetings noch zwischendurch im Gespräch. Informationen werden still und leise recherchiert, Rückversicherungen finden eher bei ChatGPT als bei dir statt. Was nach Eigeninitiative aussieht, kann in Wahrheit ein schleichender Rückzug sein: Mitarbeitende, die sich nicht mehr trauen zu fragen, haben oft schon innerlich gekündigt – nicht aus Trotz, sondern weil sie sich in ihrer Unsicherheit allein gelassen fühlen.
- Lösung: Stärke die psychologische Sicherheit in deinem Team – nicht durch neue Prozesse oder Checklisten, sondern durch echte, aufrichtige Gespräche. Nimm dir bewusst Zeit, zuzuhören, ohne sofort zu bewerten oder zu lösen. Zeige Interesse daran, wie deine Mitarbeitenden denken, fühlen und Entscheidungen treffen. Frag nicht nur was gerade ansteht, sondern vor allem warum es vielleicht hakt. Wer sich gesehen und verstanden fühlt, traut sich auch, Unsicherheiten anzusprechen – und genau darin liegt die Grundlage für Vertrauen, Lernbereitschaft und langfristige Bindung.
Kommunikation ist keine Nebenaufgabe – sondern deine Führungsaufgabe
In vielen Unternehmen übernehmen heute Tools wie E-Mail, Ticketsysteme oder digitale Projekt-Boards den Großteil der Kommunikation. Auf den ersten Blick scheint das effizient zu sein: Informationen sind dokumentiert, Aufgaben verteilt, Zuständigkeiten klar. Doch was dabei oft übersehen wird, ist die leise Nebenwirkung dieser „automatisierten Kommunikation“ – nämlich die zunehmende Entfremdung der Menschen voneinander.
Wenn Mitarbeitende fast den ganzen Tag über allein vor ihren To-dos sitzen und der direkte Draht zur Führungskraft durch Formulare, Chatkanäle oder Systeme ersetzt wird, entsteht ein Vakuum. Die Verantwortung, sich zu melden oder nachzufragen, liegt dann ausschließlich bei der einzelnen Person. Und genau hier beginnt das Problem. Denn auch heute noch gilt in vielen Betrieben – unausgesprochen, aber wirksam: Wer fragt, zeigt Schwäche. Wer zu oft nachfragt, wer um Rückmeldung bittet, wer nicht alles auf Anhieb versteht, gilt schnell als „unselbstständig“ oder wird mit einem genervten Blick abgespeist.
Das Ergebnis: Fragen bleiben unausgesprochen. Themen werden verschleppt. Und die Unsicherheit wächst – still, aber stetig.
Doch gute Kommunikation ist keine Selbstverständlichkeit und schon gar kein lästiges Beiwerk. Sie ist Führungsaufgabe – eine der wichtigsten überhaupt.
Denn ob ein Team sich traut, Fragen zu stellen, Rückmeldung zu geben oder auch mal Widerspruch zu äußern, hängt ganz entscheidend davon ab, wie offen, zugänglich und präsent die Führung wahrgenommen wird.
Wenn du dich also immer häufiger dabei ertappst zu denken: „Meine Leute nerven mich mit ihren Fragen“, dann lohnt sich ein Perspektivwechsel. Vielleicht sind die Fragen gar nicht das Problem – sondern ein Hinweis darauf, dass dein Team noch Vertrauen in dich hat. Denn da, wo wirklich keine Fragen mehr gestellt werden, hat sich die Kommunikation oft längst verabschiedet.
Kommunikation lässt sich nicht auslagern. Sie beginnt bei dir. Und sie wirkt – durch Ton, Haltung und echtes Interesse – weit stärker als jedes Tool es je könnte.
- Warnsignal: Auf den ersten Blick läuft alles rund: Aufgaben werden erledigt, Deadlines einigermaßen gehalten, der Betrieb funktioniert. Doch wenn du genauer hinschaust, merkst du, dass kaum jemand nachfragt, Rückmeldungen ausbleiben und echte Gespräche rar geworden sind. Fehler werden häufig wiederholt, obwohl sie bekannt sind. Nach außen scheint alles stabil – doch im Inneren herrscht oft Unsicherheit: Wo stehen wir eigentlich gerade? Was ist dir als Führungskraft wirklich wichtig? Wie wird hier eigentlich entschieden? Nur weil gerade nichts kracht, heißt das nicht, dass alles in Ordnung ist. Manchmal ist das stille Funktionieren ein Zeichen für Resignation – nicht für Gesundheit.
- Lösung: Führung lebt von Präsenz – und das bedeutet weit mehr als körperlich anwesend zu sein. Gerade in einer zunehmend digitalen und asynchronen Arbeitswelt wird es umso wichtiger, als Führungskraft bewusst sichtbar und ansprechbar zu bleiben. Präsenz zeigt sich in der Art, wie du kommunizierst, wie du Entscheidungen teilst, wie du Rückfragen ermöglichst und wie du Signale aus dem Team aufnimmst. Es reicht nicht, Prozesse laufen zu lassen – du musst auch spürbar machen, wofür du stehst. Wer Orientierung geben will, muss selbst verlässlich sein. Denn auch auf Distanz wollen Menschen wissen: Wo geht es lang – und kann ich mich auf dich verlassen?
Künstliche Intelligenz kann keine zwischenmenschliche Resonanz erzeugen
Führung ist nicht nur Organisation – sie ist in erster Linie Beziehung. Und genau das wird in vielen Unternehmen zunehmend übersehen oder schlicht vernachlässigt. Denn während alles rund um Aufgaben, Prozesse und Tools immer weiter optimiert wird, bleibt oft kaum noch Raum für das, was Zusammenarbeit im Kern ausmacht: Verbindung, Vertrauen und echtes Interesse am Gegenüber.
Ein Beispiel aus einem IT-Handwerksbetrieb zeigt das sehr deutlich: Die Geschäftsleitung hatte große Anstrengungen unternommen, um das Unternehmen „zukunftssicher“ aufzustellen. Es wurde dokumentiert, digitalisiert, umstrukturiert. Neue Tools für die Aufgabenverteilung wurden eingeführt, Workflows klar definiert, Zuständigkeiten transparent gemacht. Auf dem Papier sah alles hervorragend aus – doch im Alltag kippte die Stimmung. Die Mitarbeitenden wurden stiller, Rückfragen seltener, informelle Gespräche versiegten. Irgendwann kam der Punkt, an dem niemand mehr die Frage stellte: Wie geht es dir eigentlich mit all dem, was wir gerade umsetzen?
Und genau darin lag der Knackpunkt.
Was die Geschäftsleitung als Führungsarbeit verstand, war in Wahrheit Verwaltung: Prozesse einführen, Zuständigkeiten regeln, Tools bereitstellen. Alles richtig – aber eben nur ein Teil der Aufgabe. Die eigentliche Führungsfunktion – Orientierung geben, Sinn stiften, Spannungen spüren, Entscheidungen in Beziehung bringen – wurde stillschweigend an Tools und Technik delegiert. KI-gestützte Systeme übernahmen das Strukturieren, halfen bei der Entscheidungsfindung, und gaben sogar Priorisierungshilfen. Der Chef? Verwaltete. Delegierte. Kontrollierte.
Und hier wird es absurd: Die eigentlichen Aufgaben, die Führung ausmachen – zuhören, spüren, vermitteln, ermutigen, gestalten – wurden implizit an ein System ausgelagert, das keine Beziehung kennt.
Wenn also der Eindruck entsteht, dass „die KI besser führt als der Mensch“, dann liegt das nicht an der KI – sondern daran, dass echte Führung schlicht nicht mehr stattfindet. Stattdessen wird Verwaltung mit Führung verwechselt. Doch ein Team braucht mehr als eine gute Struktur. Es braucht jemanden, der die Verantwortung für den Raum übernimmt, in dem Zusammenarbeit wirklich gelingt.
Führung bedeutet nicht, dass alles geregelt ist. Sondern dass sich Menschen gesehen, gehört und getragen fühlen – gerade wenn sich alles verändert. Und das lässt sich nicht digitalisieren.
- Warnsignal: Dein Team arbeitet mit modernen Tools, die Kommunikation wirkt auf den ersten Blick effizient und gut organisiert. Aufgaben werden dokumentiert, Fristen eingehalten, Zuständigkeiten geklärt. Doch unter der Oberfläche bleibt etwas Entscheidendes auf der Strecke: das offene Gespräch über das, was Menschen wirklich bewegt. Gefühle, Zweifel, Unsicherheiten – all das findet kaum noch Platz. Es wird nicht thematisiert, nicht geteilt, nicht nachgefragt. Und das ist gefährlich. Denn dort, wo keine emotionalen Rückmeldungen mehr stattfinden, dort wo keine Reibung, kein Widerspruch, kein echtes Interesse mehr spürbar ist, hat sich oft schon eine Kultur der inneren Kündigung etabliert – leise, aber wirksam.
- Lösung: Stärke bewusst die Beziehungsarbeit in deinem Team – und verstehe sie als zentrale Aufgabe deiner Führung, nicht als nette Ergänzung. Führung bedeutet heute nicht mehr, alles im Blick zu haben oder jede Entscheidung selbst zu treffen. Es bedeutet vor allem, ansprechbar zu sein: präsent, offen, zugewandt. Denn Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung. Gerade in hybriden oder vollständig digitalen Teams braucht diese Beziehungsarbeit neue Wege. Tools können dabei unterstützen – aber nur, wenn sie nicht bloß für Aufgabenmanagement genutzt werden, sondern auch, um Nähe, Interaktion und echtes Miteinander zu ermöglichen. Ein digitales Whiteboard wie Miro kann beispielsweise in Online-Meetings helfen, Gedanken sichtbar zu machen, Beteiligung zu fördern und nonverbale Signale aufzufangen, die in der reinen Video- oder Chatkommunikation oft untergehen. Auch gezielte Fragen im Team-Chat, kleine Stimmungsabfragen oder anonyme Feedbackschleifen können Türöffner sein – wenn du als Führungskraft zeigst, dass du die Antworten nicht nur sammelst, sondern ernst nimmst. Beziehungsorientierte Führung heißt nicht, ständig verfügbar zu sein. Aber sie heißt, bewusst Räume zu schaffen, in denen Menschen sich mitteilen dürfen – mit allem, was sie gerade beschäftigt. Auch digital. Auch zwischendurch. Auch, wenn es nicht direkt zur Tagesordnung passt.
Wenn KI empathischer wirkt als du – hast du ein echtes Problem
ChatGPT ist immer verfügbar, reagiert geduldig, bewertet nicht und hört einfach zu. Genau das empfinden viele Mitarbeitende als wohltuend – nicht, weil sie sich nach Maschinen sehnen, sondern weil sie sich nach einem Raum sehnen, in dem sie sich sicher, gehört und ernst genommen fühlen. Wenn sie diesen Raum eher bei einer KI erleben als bei ihrer Führungskraft, dann ist das kein Fortschritt durch Technologie, sondern ein stiller Hinweis auf ein Versäumnis im Zwischenmenschlichen.
Das eigentliche Problem liegt also nicht im Tool – sondern in der Lücke, die es füllt.
Wenn Beziehung, Resonanz und Wertschätzung im Führungsalltag fehlen, dann entsteht ein Vakuum. Und dieses wird gefüllt – notfalls von Systemen, die immerhin das simulieren, was Führung manchmal nicht mehr leistet: ein echtes Gegenüber zu sein. Was also auf den ersten Blick wie eine clevere Nutzung von Technologie aussieht, ist in Wahrheit oft ein Symptom für fehlende Führungskultur.
Das Fazit ist klar: Nicht die KI übernimmt zu viel – sondern Führungskräfte geben zu viel ab. Und damit genau das, was nicht delegierbar ist: Verbindung, Präsenz, Verantwortung für die Qualität der Beziehung.
- Warnsignal: Dein Team beginnt, KI-Tools wie ChatGPT nicht nur für fachliche Recherchen oder technische Unterstützung zu nutzen, sondern auch, um emotionale Spannungen, Unsicherheiten oder zwischenmenschliche Konflikte für sich zu sortieren. Fragen wie „Wie spreche ich ein schwieriges Thema an?“ oder „Wie gehe ich mit Überlastung im Team um?“ werden nicht mehr an dich herangetragen – sondern an ein System, das rund um die Uhr verfügbar ist und nicht zurückfragt. Das eigentliche Warnsignal dabei: Du bekommst davon nichts mit. Es entstehen Parallelräume der Orientierung, in denen Führung durch Algorithmen ersetzt wird – nicht, weil sie besser wären, sondern weil du als Mensch nicht mehr erreichbar erscheinst.
- Lösung: Mach dich als Führungskraft wieder spürbar und ansprechbar – nicht durch Dauerverfügbarkeit, sondern durch bewusst geschaffene Räume, in denen dein Team sich mitteilen kann. Und zwar nicht nur zu operativen Themen, sondern auch zu dem, was unter der Oberfläche wirkt: Stimmung, Belastung, Zweifel, Ideen. Dafür braucht es keine endlosen Jour fixe oder Pflichttermine, sondern echte Gelegenheiten für Rückmeldung – freiwillig, offen und mit dem Gefühl, dass das Gesagte auch wirklich gehört wird. Ein bewährtes Format dafür sind agile Retrospektiven: regelmäßig stattfindende Rückblickrunden, in denen Teams strukturiert reflektieren, was gut läuft, was hemmt und was sie sich wünschen. Besonders hilfreich ist es, wenn diese Retros nicht von dir selbst moderiert werden, sondern von einer externen Person oder einem neutralen Teammitglied, das keine disziplinarische Rolle innehat. So entsteht ein sicherer Rahmen ohne Rollenkonflikte – und dein Team kann ehrlich sprechen, ohne befürchten zu müssen, dass Kritik oder Unsicherheit negativ ausgelegt wird. Gerade in Zeiten von KI und Automatisierung ist es wichtiger denn je, dass du als Mensch in Führung bleibst. Zeig, dass du nicht nur Prozesse steuerst, sondern auch Beziehung gestaltest – mit Offenheit, mit Klarheit und mit echter Bereitschaft, zuzuhören.
Der entscheidende Hebel für gute Führung liegt nicht in der Technik, sondern in deiner Haltung als Mensch.
Die zentrale Frage, die sich heute viele Unternehmen stellen, lautet nicht mehr: Wie setzen wir Künstliche Intelligenz möglichst effizient ein?
Die eigentliche Frage ist viel grundlegender – und unbequemer: Warum braucht mein Team eine KI, um sich gesehen, gehört und ernst genommen zu fühlen?
Wenn Mitarbeitende beginnen, sich lieber einem System anzuvertrauen als der eigenen Führungskraft, dann geht es nicht um technologische Vorlieben. Dann geht es um verlorenes Vertrauen, um Unsicherheit, um das Fehlen eines klaren, menschlichen Gegenübers. KI wird in solchen Fällen nicht als Innovation genutzt, sondern als Ausweichstrategie – weil echte Führung nicht mehr greifbar ist.
Das ist kein Technologieproblem. Das ist ein Kulturproblem.
Moderne Führung heißt deshalb: Verantwortung nicht abgeben, sondern bewusst annehmen. Nicht alles selbst machen, aber verlässlich da sein. Nicht perfekt sein – aber präsent.
Denn am Ende entscheidet nicht die Software über die Qualität deiner Führung, sondern die Haltung, mit der du deinen Menschen begegnest. Und diese Haltung lässt sich nicht digitalisieren.
Bereit für den nächsten Schritt?

Frauke Beckert
Frauke Beckert ist Gründerin der Strukturpiloten OHG und begleitet seit mehreren Jahren kleine und mittlere Unternehmen durch digitale und organisationale Veränderungen.
Als systemisch geschulte Beraterin mit einem Hintergrund in Kommunikation, IT und Projektmanagement bringt sie Menschen und Strukturen in Bewegung – pragmatisch, verständlich und nah an der Praxis. Ihr Schwerpunkt liegt auf Themen rund um Führung, Zusammenarbeit, Digitalisierung und Zukunft der Arbeit. Besonders gern arbeitet sie mit inhabergeführten Unternehmen und Teams, die Lust haben, Dinge neu zu denken – und den Mut, sie auch umzusetzen.
Mit den Strukturpiloten entwickelt sie Konzepte, Workshops und Formate, die nicht nur auf PowerPoint gut aussehen, sondern im Alltag wirklich tragen. Ihr Credo: Veränderung darf klar, einfach und menschlich sein.
- Frauke Beckert
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